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Leon-Hilfe-Insel

LEON-Hilfe-Inseln

Das Projekt „LEON-Hilfe-Inseln in Fritzlar“ wächst weiter

 Die Dom- und Kaiserstadt hat im Schwalm-Eder-Kreis 2017 den Anfang gemacht und LEON-Hilfe-Inseln in der Fritzlarer Altstadt eingerichtet. In 2024 ist die Anzahl nun schon auf 15 Hilfe-Inseln gewachsen.

 Doch was genau sind LEON-Hilfe-Inseln?

 Auf dem Schulweg, zum Sportkurs, zum Musikunterricht oder auch auf dem Weg zu Freunden sind Kinder oft alleine oder in Begleitung Gleichaltriger unterwegs. Beruhigend ist es dann, wenn für die Kinder auf diesem Weg Orte bereitgestellt sind, wohin sie sich wenden können, wenn sie Probleme haben: Sei es ein Sturz mit dem Fahrrad, ein verpasster Bus, wenn sie sich von Fremden belästigt fühlen oder sie sich verlaufen haben.

 LEON-Hilfe-Inseln sind Anlaufstellen für Kinder, die in Notfallsituationen geraten. Diese Anlaufstellen können Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe sein ebenso wie Kinder-, Jugend- und Familieneinrichtungen, Arztpraxen und öffentliche Institutionen. Durch ein Plakat im Schaufenster, welches das Logo mit dem Kinderkommissar Leon zeigt, sind die LEON-Hilfe-Inseln schnell zu finden. Dieses Zeichen soll Kindern die Sicherheit vermitteln, dass sie an diesen Orten zuverlässig Hilfe bekommen. Anlassbezogen werden dann schnellstmöglich die Eltern oder in echten Gefahrensituationen die Polizei informiert.

 Das LEON-Hilfe-Insel-Projekt in Fritzlar ist eine Zusammenarbeit des Stadtmarketing Fritzlar e.V. und der Polizeidirektion Schwalm-Eder und Teil der „Leon-Projekte“ der hessischen Polizei. Diese Projekte sollen zu einem besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen beitragen.

 Anlässlich der Projekterweiterung auf 15 Hilfe-Inseln besuchte der Kinderkommissar Leon am Dienstag, den 16.04.2024, die Dom- und Kaiserstadt und in Begleitung von Martin Stumpf, Polizeidirektion Schwalm-Eder, Heiko Ludwig, Polizeistation Fritzlar, und Susanne Ebel, Stadtmarketing Fritzlar e.V., empfing er die Inhaber der Fritzlarer Hilfe-Inseln.

 Aktuelle Hilfe-Inseln sind die Apotheke St. Martin, Aura Floraldesign, das Bettenhaus Hammerschlag, Bretthauer Herrenmoden, DomBuch Vockeroth, GenussKontor Nr.1, der Kindergarten St. Johannes, die Kita Regenbogenland, Mein Kleeblatt, Sanitätshaus Thiel, das Schuhhaus Schreier, die SparkassenVersicherung GA Rose, das Staatliche Schulamt, die Touristinformation Fritzlar und Villa Kunterbunt.

 In der Buchhandlung DomBuch Vockeroth am Marktplatz erklärten Herr Stumpf und Frau Ebel das Projekt und ihr Vorhaben, noch mehr Kinder und Eltern auf die Hilfe-Inseln aufmerksam machen zu wollen und bedankten sich herzlich bei den teilnehmenden Geschäften und Einrichtungen. Auch die Kinder aus dem Kindergarten Regenbogenland, die vom Kinderkommissar Leon eingeladen worden waren, lauschten aufmerksam, um zu erfahren, wie sie die Hilfe-Inseln schnell finden und wann sie diese in Anspruch nehmen können. Anschließend standen Leon und Herr Stumpf für die Kinder sowie die Inhaber der Hilfe-Inseln für weitere Fragen zur Verfügung.

Wie erfahren Kinder von den Hilfe-Inseln?

 Wenn eine Gemeinde Hilfe-Inseln einrichtet, wird über Schulen und Kindergärten ein Elternbrief verteilt. Eltern, Lehrer und Pädagogen werden gebeten, mit den Kindern über das Projekt zu sprechen.

 Wie können Eltern unterstützen?

 Der kürzeste Weg zum Kindergarten oder zur Schule ist nicht immer der Sicherste. Eltern sollten regelmäßig mit ihrem Kind die kinderfreundlichste Route abgehen und dabei das richtige Verhalten an potenziellen Gefahrenpunkten besprechen, wie z. B. schwer zu überquerende Straßen. Es ist auch hilfreich, gemeinsam nach den Leon-Hilfe-Inseln entlang der Strecke zu suchen. Eltern sollten ihren Kindern erklären, was es mit den Hilfe-Inseln auf sich hat, da die meisten Kinder zögern, Fremde anzusprechen und um Hilfe zu bitten.

 Wie werden Hilfe-Inseln eingerichtet?

 Wenn das Interesse an der Einrichtung von Hilfe-Inseln besteht, sollten Vertreter der Gemeinden Kontakt mit der für sie zuständigen Polizeidirektion aufnehmen. Gemeinsam wird besprochen, welche Geschäfte und Einrichtungen geeignet sind, Hilfe-Inseln zu werden. Die Räumlichkeiten müssen beispielsweise im Erdgeschoss eines Gebäudes liegen und von außen gut sichtbar sein. Die Mitarbeiter der Geschäfte erhalten von der Polizei Informationen darüber, wie sie im Notfall helfen können. Die Teilnahme am Hilfe-Insel-Projekt verursacht den beteiligten Geschäften und Einrichtungen grundsätzlich keine Kosten.

 Wann leistet die Hilfe-Insel Hilfe?

 Die Hilfe-Insel steht in allen denkbaren Notfällen zur Verfügung, angefangen von kleinen bis hin zu großen Situationen: wenn ein Kind seinen Schlüssel verloren oder sich verlaufen hat, gestürzt ist oder dringend auf die Toilette muss. Natürlich auch, wenn es sich akut bedroht fühlt oder verfolgt wird.